Über 340 Teilnehmende zählte die diesjährige digiKonREAL in ihrer nunmehr fünften Auflage. FIO Aufsichtsrat Stefan Münter referierte am 27. April über „Galoppierende Preise aus Sicht der Banken – Von der Schwierigkeit, eine Finanzierung zu bekommen“.
FIO Aufsichtsrat gibt datenbasierte Brancheneinblicke
Die digiKonREAL verortet sich als digitaler (Fach)Treffpunkt von Maklern. Bei der Immobilienkonferenz tauscht sich ein versiertes Fachpublikum mit Spezialisten und Fachreferenten zu aktuellen Themen und Entwicklungen der Immobilienbranche aus. Dabei darf FIO als Softwarespezialist für digitale Maklerprozesse nicht fehlen. Gemeinsam mit den Schwesterunternehmen in der Hypoport SE entwickelt FIO Branchenlösungen getreu dem Motto „Daten statt Bauchgefühl“. FIO Schwester Europace ist Deutschlands größte Transaktionsplattform für Immobilienfinanzierungen. Auf Basis von monatlich etwa 35.000 Transaktionen liefert sie regelmäßig repräsentative Marktdaten und flankiert damit den Weg für die Softwareentwicklung von FIO. Stefan Münter ist Co-CEO der Europace AG und Aufsichtsratsmitglied bei FIO. Den Teilnehmenden der digiKon hat er aktuelle Marktdaten an die Hand gegeben und berichtet von den Herausforderungen der Verbraucher bei der Immobilienfinanzierung.
Weiterhin knappes Immobilienangebot erzeugt anhaltend hohe Preise
Aus den gesammelten Transaktionsdaten ermittelt Europace regelmäßig den aktuellen Hauspreisindex und analysiert den Wohn- und Finanzierungsmarkt in Deutschland. Diese Daten stellt das Unternehmen etwa den Finanzierungsdienstleistern in der Hypoport-Gruppe zur Verfügung. Stefan Münter nimmt weiterhin eine starke Nachfrage am Immobilienmarkt wahr. Dies belegen die hohen sechsstelligen Anfragezahlen für Finanzierungen jeden Monat. Für Finanzierungsdienstleister:innen und Makler:innen sei es von zentraler Bedeutung, die aktuelle Preissituation einschätzen zu können. So sieht er eine stabile Blütephase, die sich nach der letzten Dekade auch aktuell weiter fortsetze: „Der Kaufpreis für Eigentumswohnungen verzeichnet in den letzten 12 Monaten ein Plus von 13,5 %. Bestandsimmobilien verteuerten sich in dem Zeitraum gar um 15,5 %“. Dabei zeige sich ein deutlicher Trend zur Immobilie auf dem Land, welcher durch die Corona-Pandemie noch verstärkt wurde. „Wo wenige Immobilien verfügbar sind, manifestiert sich die Preissteigerung“, so Stefan Münter.
Hauspreisindex schafft Klarheit und erspart Blick in die Glaskugel
Viele Kreditinstitute verzeichnen ein gestiegenes Beleihungsrisiko. Dabei sieht Stefan Münter einen institutsabhängigen Umgang damit. Das führe mitunter dazu, dass bestimmte Kundenbedürfnisse derzeit schwerer finanzierbar seien. Hier sieht er insbesondere die Makler:innen und Finanzierungsberater:innen in der Verantwortung: „Eine Immobilie ist der beste Weg zur Vermeidung von Altersarmut. Wir haben die Aufgabe, Menschen in die eigene Immobilie zu begleiten und sie dabei umfassend zu beraten – Nicht weil wir das geschäftlich müssen, sondern weil es unsere gesellschaftliche Aufgabe ist.“ Daran würde auch der starke Anstieg der Zinsen nichts ändern, denn das Kaufbedürfnis sei ungebrochen. „Die durchschnittlichen Europace-Kund:innen haben beim Hauskauf ein Nettoeinkommen zwischen 3.000 bis 5.000 €. Für die klappt der Erwerb einer Immobilie auch bei dieser neuen Zinssituation“, so Stefan Münter. Dabei sei allerdings zu beobachten, dass Verbraucher aufgrund der gestiegenen Immobilienpreise auch mehr Eigenkapital einfließen lassen, was wiederum das Beleihungsrisiko für die Banken reduziere. Die größten Sorgen bereiten ihm derzeit weniger die wohnimmobilienspezifische Sicht auf die Bestandsimmobilien, sondern der Fachkräftemangel sowie Lieferengpässe auf dem Weltmarkt für die Bauindustrie. Den Blick in die Glaskugel überlässt Stefan Münter aber doch lieber dem Hauspreisindex: Dieser wird die Auswirkungen der politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in den nächsten Wochen und Monaten aufzeigen.
Weitere Informationen und aktuelle Marktdaten: https://report.europace.de/