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15.02.2024

„Modern Talking“: Mehr als 100 Teilnehmer diskutieren über Modernisierung beim 11. FIO Brunch

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Die jüngste Ausgabe von FIO Brunch hatte es wieder einmal in sich – viel Fachwissen, viele Praxisbeispiele und vor allem viele Teilnehmer. So hatten sich am 8. Februar 135 Gäste angemeldet, um mit Ronald Meyer vom BVGeM, Robert Vesely vom IVD, Joachim Paul von S-Immobilien Rhein-Neckar Nord und Torsten Föh von der LBSI Schleswig-Holstein über brennende Sanierungsfragen und Modernisierungstrends in der Immobilienbranche zu diskutieren.

Mehr Angst vor Heizungstausch als vor Klimawandel

Als Mit-Moderator hatte sich Eventmanagerin Cornelia Mokosch für diese Ausgabe Guido Hannowsky, Direktor Immobilien bei FIO und selbst zertifizierter Modernisierungsberater, an Bord geholt. Nach der Begrüßung ließen die beiden im Rahmen der interaktiven Mentimeter-Umfrage zunächst die Teilnehmer zur Frage zu Wort kommen, was sie beim Thema Modernisierung derzeit am stärksten bewegt. Am meisten genannt wurden dabei die Schlagworte Kosten, gesetzliche Vorgaben und Fördermöglichkeiten.

„Die Antworten spiegeln exakt die brennenden Themen wider, die wir auch im Verband wahrnehmen.“, bestätigt der IVD-Vizepräsident Robert Vesely. Und auch BVGeM-Vorstand Ronald Meyer stimmt zu: „Die aktuelle Stimmung vermittelt, dass die Menschen offenbar mehr Angst vor einer neuen Heizung haben als vor den Folgen des Klimawandels.“ Dies sei sehr schade, denn seiner Meinung nach müsse man den viel zitierten Sanierungszwang eher als Sanierungschance sehen.

Kosten als größte Modernisierungshürde

So werde die Immobilie nach der energetischen Sanierung durchaus wertiger, erklärt der Gebäude-Energieberater Joachim Paul: „Anders als beim Autokauf, verliert die Immobilie drei Jahre nach der Modernisierung nicht x Prozent an Wert, sondern legt in den nächsten drei Jahren deutlich an Wert zu – eben, weil effektiv Heiz- und Energiekosten gesenkt werden.“

Wie gewichtig die Kostenfrage insgesamt ist, zeigen auch die Ergebnisse der zweiten Mentimeter-Umfrage „Welche Unsicherheiten nehmen Sie aktuell bei Ihren Kunden in Bezug auf das Thema Modernisierung wahr?“. Allein 25 % gaben hier Kosten als treibenden Faktor an, 23 % benannten den Austausch der Heizungstechnik und die Nutzung erneuerbarer Energien. Als weitere Themen wurden mit 17 % die Beantragung von Fördermitteln, mit ebenfalls 17 % das Finden eines geeigneten Beraters bzw. mit 16 % die Sanierung der Gebäudehülle im Allgemeinen aufgeführt. Ronald Meyer beantwortet die Ergebnisse mit einer kühnen These: „Genau betrachtet liegen die Kosten einer Sanierung bei Null Euro. Die energetische Sanierung des eigenen Hauses wird mit Förderzuschüssen und eingesparten Heizkosten finanziert.“

Nichtstun ist keine Option

Zur Untermauerung stellt er seinen Sanierungssprint „In 22 Tagen zum klimaneutralen Zuhause“ vor – von digitaler Gebäudevermessung über Bauvorbereitung bis hin zur Durchführung. Damit zeigt er auf, wie viele Handwerkerstunden und Kosten allein durch den intelligenten Einsatz von Tools und die Digitalisierung von Prozessen eingespart werden können. Der IVD-Vizepräsident Robert Vesely teilt diese Auffassung, gibt aber gleichzeitig auch zu bedenken, dass dieses „Prototypenmodell“ nicht jede Zielgruppe bedient. Junge Familien mit wenig Kapital, aber großem Netzwerk bräuchten seiner Meinung nach ein anderes zeitliches Modernisierungskonzept und die Möglichkeit, bestimmte Maßnahmen auch in Eigenregie durchzuführen. Gebäude-Energieberater Joachim Paul sieht dies ähnlich: „Es muss in jedem Fall immer die persönliche Situation betrachtet werden. Es hängt ganz viel vom individuellen Kontostand und den zugesagten Fördermitteln ab.“ Die Sanierung könne sich deshalb manchmal ziehen, aber ein Sanierungszeitraum von zwei Jahren sei immer noch besser als gar keine Sanierung. Vertriebsleiter Torsten Föh der LBSI Schleswig-Holstein bringt es auf den Punkt: „Was man nicht tun sollte, ist nichts tun.“

Lohnt sich eine neue Heizung in meinem Alter noch?

So müssten beispielsweise vor allem älteren Menschen die Notwendigkeit von Sanierungsmaßnahmen besser nahegebracht werden. Robert Vesely: „Menschen rechnen hoch, was der Austausch der Heizung kostet, auf was sich der aktuelle Verbrauch beläuft, wie lang sie aller Wahrscheinlichkeit nach noch leben und stellen sich die Frage, ob der Austausch der Heizung da tatsächlich noch Sinn macht.“ Und selbst wenn man sie von der Notwendigkeit überzeugen könne, stünde man unweigerlich vor der nächsten Herausforderung – nämlich eine Finanzierungszusage zu erhalten. Dies sei für Menschen über 60 deutlich schwieriger als für Mittdreißiger. „Genau hier brauchen wir intelligente Konzepte, zum Beispiel die Möglichkeit, Erben als Bürgen in den Finanzierungsprozess zu integrieren sowie umfassende Beratung zu Fördermöglichkeiten.“, meint Ronald Meyer.

Wissen und Netzwerk als Währung

Weitere Hürden, die es beim Thema Modernisierung seiner Meinung nach zu überwinden gäbe, seien fehlendes Wissen über Regularien und Fördermöglichkeiten bzw. -beantragung, fehlende Strukturen und Vernetzung sowie Beratermangel. Host Guido Hannowsky bekräftigt diese Einschätzung und ergänzt: „Gerade für Immobilienmakler ist es existenziell wichtig, sich in diesem Bereich fortzubilden. Nicht, um selbst als Energieberater aufzutreten, sondern um einen guten Überblick über das weite Feld zu erhalten und erste dringende Fragen der Kunden und Interessenten beantworten zu können. In einem zweiten Schritt gilt es diese dann mit den relevanten Experten – günstigstenfalls aus dem eigenen Netzwerk – zusammenzubringen.“ Robert Vesely unterstützt dies: „Wissen und Netzwerk sind die Währung der nächsten Jahre.“

Next Steps: Konkrete Unterstützung von FIO

Danach gefragt, welche konkrete Unterstützung sich Makler nun von FIO wünschen, gaben die Teilnehmer an:

  • Marktdaten (30 %)
  • Einfacherer Zugang zum Energieausweis (27 %)
  • Webinar / Weiterbildung (25 %)
  • Weitere Felder in der Software (17 %)

 

Dazu meint Guido Hannowsky: „Ich freue mich riesig, dass wir für all diese Wünsche bereits Lösungen in der Tasche haben.“ So plane man beispielsweise, künftig die Marktberichte der FIO Schwester VALUE Marktdaten regelmäßig im Newsletter allen Bestandskunden zugänglich zu machen. Auch im Hinblick auf den einfacheren Zugang zum Energieausweis habe man vorgesorgt: „FIO-Nutzer können in Kürze im One-Stop-Shop unkompliziert Energieausweise ordern.“ Außerdem lassen sich seit Januar im FIO Webmakler Energieausweisdaten über eine Schnittstelle automatisch in die Baufinanzierungssoftware BaufiSmart übermitteln. „Zusätzliche Felder sind in Planung, kommen Sie hier gern auch mit weiteren Anregungen direkt auf mich zu.“, meint Guido Hannowsky und führt weiter aus: „Last but not least bieten wir am 27. Februar ein kostenfreies Webinar zum Thema „Erfolgskonzept Energieberatung“ mit Joachim Paul, Thorsten Gebhard und mir bei FIO Campus an. Melden Sie sich gern an und wir setzen unsere Diskussion von heute fort“.

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